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Text-Rezensionen

zum Text: Frau Pollmer, eine psychologische Studie

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1/2 Punkt kein Punkt kein Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt


Eintrag von Helmut (vom 25.3.2006) (weitere Einträge von Helmut)

Dieser Text hat in mir einen sehr tiefen Eindruck hinterlassen, er hat mich regelrecht erschüttert.
Es ist i.w. die Beschreibung einer vollkommen zerrütteten Beziehung zweier Menschen.
Diese Beziehung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, denn die Beteiligten waren so unterschiedlich, wie es nur eben denkbar ist.
Da ist zum einen die Frau, die ihre (fast grenzen- und schrankenlose, möchte ich fast sagen) Sexualität versucht hat auszuleben und dies auch wohl zum größten Teil tat.
Eine Tatsache, für die auch ihr (fast) Bewunderung zolle, denn dies geschah ja nicht heute (in der ach so aufgeklärten und toleranten Gesellschaft), sondern vor mehr als hundert Jahren.
Wenn da nicht der andere Teil dieser "Beziehung" gewesen wäre.
Und dies war ein Mann, voll geprägt von der "üblichen" Prüderie dieser Gesellschaft (eigentlich sollte ich schreiben "eingezwängt in diese falsche Prüderie"), der dies (die Prüderie) sich auch noch zum Vorbild für seine Bücher (und damit für seine Leser) nahm.
Und so kam es, wie es kommen musste, er konnte mit ihrer Sexualität nicht fertig werden.
Ich denke, all das was er in diesem Buch über hypnotische Fähigkeit (und auch über Spiritismus) von Emma geschrieben hat, war nur ein "Übertünchen" ihrer Sexualität und ihrer Ansprüche daraus, auch an ihn.
Und so ging diese Ehe letzendlich mit einem großen Knall in die Brüche, es wurde viel Staub aufgewirbelt (und dieser Knall und der Staub hat (leider) auch R. Lebius erreicht.
May konnte (und hat mit diesem Buch) sich seinen Teil "von der Seele geschrieben", aber Emma?



Eintrag von Rüdiger (vom 4.3.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Man liest gelegentlich, auffallenderweise eher von Personen weiblichen Geschlechts, die Pollmer-Studie sage mehr über Karl May aus als über seine erste Frau. Bei solch etwas einseitig anmutender Betrachtungsweise scheinen mir Fälle falschverstandener Solidarität mit dem eigenen Geschlecht, mehr um der grundsätzlichen Solidarität als um wirklich nachvollziehbarer Gründe willen, vorzuliegen.

Karl May und seine erste Frau passten einfach nicht zusammen, die Basis für ihr Zusammenleben wird ursprünglich eine beiderseitige heftige Sinnlichkeit gewesen sein, das kann ein paar Jahre gut gehen, aber dann ist, mehr oder weniger, Schluß mit Lustig. Und in einem Fall, wo die beiden Menschen so erkennbar überhaupt nicht zueinander passen und gleichsam auf verschiedenen Planeten sitzen, ist dann das Geschrei groß bzw. die Reu’ lang. Die Liebe geht, die Ehe bleibt, sagt der Volksmund, und da ist wohl was dran, seltene, schöne Fälle, die das Gegenteil beweisen, bleiben halt die Ausnahme.

Die beiden passten also einfach nicht zueinander, und das hat nichts mit Schuld oder dergleichen zu tun. Emma Pollmer war ebenso wenig „schuld“ daran, dass sie offenbar eine geistige Null und ein Ausbund von Dummheit und Primitivität war, wie Karl May „schuld“ daran war, dass er in ihren Augen ein Bücherwurm, ein Versager, eine Lusche und was weiß ich noch alles gewesen sein wird. Beide hätten ihnen gemäßere Partner finden können und wären vielleicht froh und glücklich mit ihnen geworden. Jeder nach seiner Facon, und wer wertet, irrt.


Eintrag von JennyFlorstedt (vom 15.1.2005) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)

Ich fürchte für May, der Text sagt mehr über ihn aus als über seine erste Frau.
Zwar soll seine "Studie" zeigen, wie fies, hinterlistig, verdorben und "dämonisch" Emma Pollmer war, aber eigentlich reflektiert sie nur, wie naiv, ignorant und spießig May selbst war.

Die der Studie (angeblich) zugrunde liegenden Fakten (Unterschlagungen von Unterlagen oder Geld, angeblicher Ehebruch,...) wurden teilweise gerichtlich festgehalten und teilweise auch von Emma May geb. Pollmer bestätigt (Unterschlagungen); andere wiederum sind nachweislich falsch (Anlass der Verlobung). Jenseits der Fakten bietet May nach eigener Aussage eine "psychologische Studie" seiner ersten Frau, die so bösartig einseitig interpretierend daherkommt, dass man geneigt ist, Karl May als Urheber der (nahezu gleichzeitig entstandenen) "Edelmenschen"-Schriften Schizophrenie zu unterstellen.

Die wahre Emma Pollmer lässt sich aus dieser Studie ebenso wenig herauslesen, wie aus der Biografie von Fritz Maschke, der seinerseits wieder zu sehr die Fakten der Studie ausblendet.

Ich persönlich mag keine Texte, in denen so viele Ausrufezeichen normale Aussagesätze beschließen, aber eins wird sehr deutlich: May WOLLTE, dass seine Ex-Frau für schlecht gehalten wird und hat sein Ziel nicht zuletzt mit diesem Text für viele Jahrzehnte erreicht.

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FRAU POLLMER · EINE PSYCHOLOGISCHE STUDIE (1-einzige))