Eintrag von Rüdiger (vom 9.12.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)
Mir wird zwischenzeitlich doch ein wenig unwohl beim Lesen dieser genial-infernalischen Geschichte, man spielt nicht mit solchen Dingen, und daß es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als (na Sie wissen schon), wird ja am Anfang der Erzählung durchaus deutlich seitens des Autors: „und besaß in Beziehung auf Geister, Ahnungen und Anzeigen so eine eigene Meinung, von der er sich nicht abbringen ließ; denn er war ein Sonntagskind und hatte schon gar manches gesehen, wovon andere keine Ahnung zu haben pflegten.“
Jedenfalls ist diese Geschichte spannend, wirklich komisch und grenzwertig grenzgängerisch zugleich, und dass man ihrem Autor seinerzeit, in ganz anderem Zusammenhang freilich, attestierte, er habe einen „infernalischen Charakter“, ist durchaus mehr als die eher lustige oder auch tragikomische Begebenheit, als die sie, weil nur im Zusammenhang mit einem eher unerheblichen Diebstahl gesehen, betrachtet zu werden pflegt. Man darf gern neu und länger darüber nachdenken. Die solches Urteil ausstellenden Pädagogen seinerzeit werden von ähnlich beschränktem, für ihren Beruf aber ausreichenden Zuschnitt gewesen sein wie heutige Nachfahren, aber das haben sie richtig gerochen, dass sie es da mit jemand zu tun hatten, der üblichem Mass und Urteil sich entzog, und bei dem ihnen mit einigem Recht, sie wussten nicht wie, zumute werden konnte.
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