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Text-Rezensionen

zum Text: Die Oase des Scheitans

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1/2 Punkt kein Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt


Eintrag von Rüdiger (vom 6.8.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Das muß ich dem Kandolf lassen: in die spezielle Mentalität und komplizierte Psyche Karl Mays vermochte er sich besser einzufühlen als heutige Nachahmer. Ich habe als Kind nicht gemerkt, daß "Allah il Allah" so nicht von Karl May ist, auch nicht in den hinzugeschriebenen Passagen, so gibt es dort z.B. am Anfang einen längeren Dialog zwischen Kara Ben Nemsi und Halef, wo man wirklich denken kann, das sei Karl May.

Bei Kastner geht mir das nicht so. Ich habe das Buch seinerzeit mit Spannung erwartet, war neugierig, ob es einigermaßen möglich ist, die Reihe in Ich-Form sozusagen fortzusetzen. Ich finde die Idee nicht schlecht und die Ausführung auch nicht unbedingt, aber ich merke halt, daß das nicht Karl May ist, auch schon an so Kleinigkeiten, wenn Kastner "Pott" für Schiff schreibt, Karl May war in solchen Sachen auf angenehme Weise gespreizter, altmodischer, er neigte zwar auch erfreulicherweise zu Schlichtheit und Hemdsärmeligkeit, aber eben nicht zu so einem locker-flockigen Ruckzuckstil, das ist ein Unterschied.

Auch die Begegnung mit der reizvollen jungen Frau, das hätte Karl May (bei gleichen, spürbaren Hinterkopf-Gedanken) anders beschrieben, auf seine spezielle Art feinfühliger, dezenter, dem anderen Geschlecht gegenüber gleichsam respektvoller, oder auch, ein wenig unbeholfener. Der durchaus vorhandene Charme des Ich-Erzählers bei Kastner der jungen Frau gegenüber ist gefälliger, aber auch oberflächlicher. Gängiger Charme halt, wie man ihn so kennt, aber nicht der Karl Mays.

Auch die Begegnung mit Hadschi Halef und die (gut ersonnenen) Abenteuer: alles ein bißchen wie der Buchdeckel: ein bißchen mehr Hochglanz, ein bißchen mehr Ravensburger-Gefühl, ein bißchen modernere Zeiten, ein bißchen viel weniger Karl May.

Das soll aber alles keinesfalls heißen, daß ich das Buch ablehne. Als Unterhaltung für zwischendurch lese ich es gerade zum wiederholten Mal.

Eintrag von JennyFlorstedt (vom 24.6.2005) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)


Für mich ist Kastner einer der besten Nachahmer. Man merkt, dass er nicht nur Profi-Autor, sondern auch Karl-May-Freund ist.

Der Text "Die Oase des Scheitans" ist ein Einschub zwischen Gum und Orientzyklus und schließt sozusagen eine von May hinterlassene Lücke.
Kastner schildert hier z.B. die erste Begegnung zwischen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, wobei so nebenbei auch geklärt wird, wie genau Karl zu seinem arabischen namen kam und wieso dieser Ben Nemsi lautet, was ja eigentlich "Österreicher" bedeutet und nicht "Deutsche".

Ich finde, Kastner hat sehr gut den humorvollen, eher beschwingten Stil der Orientromane getroffen. Er versucht gar nicht erst, wie viele andere Nachahmer mit der Moralkeule Wissen zu vermitteln. Er schreibt eine spannende Abenteuerhandlung, die den Mayschen Abenteuern sowohl vom Ablauf als auch vom Stil her sehr ähnelt. Er schreibt gut lesbar, ohne in eine heutige, umgangssprachliche Schreibweise zu verfallen.

Enen deutlichen Fehler aber hat der Text: er endet unglaublich abrupt. Die Jagd auf den Schurken wird gegen Ende ohnehin hektischer, aber die Entlarvung und sein Tod sind so unmittelbar vor Ende des Buches, dass ich beim ersten Lesen dachte, ich hätte einen Fehldruck und ein kompletter Bogen würde fehlen.
Ich vermute stark, Kastner hatte eine Umfangsvorgabe und musste am Ende des Seitenlimits ziemlich überstürzt die Handlung zum Abschluss bringen.
(Die Handlung ist auch so schneller als in manchem May-Roman, aber da es sich um einen Beitrag zur Jugendbuchabteilung handelt, wird das sicher Absicht sein.)

In jedem Fall finde ICH das Buch empfehlenswert und fände es schön, wenn Kastner sich weiter auf dem Gebiet betätigen würde.


Eintrag von Sabine (vom 11.3.2005) (weitere Einträge von Sabine)

Eine durchaus spannende Geschichte, die erzählt, wie Kara Ben Nemsi und Halef sich das erste mal treffen und die in der durchaus spannenden Suche nach der Ose des Scheitan ihren Höhepunkt findet.

Aber ich muß Rüdiger zustimmen, auch mich hat das Buch nicht in dem Maße angesprochen, wie es die Werke Karl Mays sonst tun. Mir fehlt das gewisse etwas, der - ich will es jetzt mal so ausdrücken - besondere Geist.



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Die Oase des Scheitans (1)