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Text-Rezensionen

zum Text: Mein Glaubensbekenntnis

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Eintrag von Rüdiger (vom 20.9.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Karl May glaubt, konfessionsübergreifend, an Gott, „den allmächtigen und allweisen Schöpfer aller Himmel und aller Erden. Er thront von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist der Herr aller Gesetze und Kräfte und der Vater aller fühlenden Wesen!“

Er glaubt „an die himmlische Liebe, die zu uns niederkam, für die Sterblichen den Gottesgedanken zu gebären. Indem sie dieses tat, wurde sie für uns zur Gottesmutter. Sie lebt und wirkt, gleichviel, ob wir sie verehren oder nicht. Sie ist die Reine, die Unbefleckte, die Jungfrau, die Madonna!“

„Gott ist die Liebe“ heißt es auch, unvermittelt, an einer Stelle im „Verlornen Sohn“. Und diese Liebe gebiert, wenn ich May richtig verstehe, den Gottesgedanken, d.h., Gott ist ein Bild, eine Idee, eine Abstraktion (wie es auch die Reine, die Unbefleckte, die Jungfrau, die Madonna sind), von der Liebe erschaffen, für die Sterblichen. (Die brauchen halt etwas einigermaßen Konkretes, an das sie sich halten können.)

“Ich glaube an den von ihr Geborenen, den Sohn des Vaters. Nur dadurch, daß er Mensch wurde, konnte er uns den Vater offenbaren. Und je tiefer er sich in die Menschheitsqual versenkte, um so überzeugender mußte diese Offenbarung sein.“ Anders ausgedrückt, Gott ist in uns, und je tiefer wir leiden, sinken, gucken oder graben, desto näher können wir ihm kommen.

“Ich glaube an die göttliche Gnade, die diesen Heiland nun auch in unserem Innern geboren werden läßt, um uns wie ihn durch Leid und Tod zur Auferstehung und zur Himmelfahrt zu führen. Sie wird ausgegossen über alle Welt und spricht in allen Zungen. Sie ist der heilige Geist!“ Vgl. etwa "Ich fragte zu den Sternen". Entsprechende Erlebnisse hat vielleicht der eine oder andere auch schon gehabt.

“Ich glaube an die einzige, alles umfassende katholische Gemeinde der Gläubigen, zu der ein Jeder gehört, der den Pfad des Erlösers wandelt. Das ist die christliche Kirche!“

Stören wir uns hier nicht an „katholisch“ und „christlich“ bzw. halten diese Begriffe (wie May) für relativ frei interpretierbar.

“Und ich glaube an das Gute im Menschen, an die Kraft der Nächstenliebe, an die Verbrüderung der Nationen, an die Zukunft des Menschengeschlechtes. Das ist das irdische Paradies, nach dem wir streben sollen, und in diesem Streben beginnt schon hier auf Erden die uns für dort verheißene Seligkeit!“

An das „Gute“ (neben dem „Schlechten“) im Menschen glaube ich auch, bzw., weiß darum, ebenso in gewisser Weise an (um) die Kraft der Nächstenliebe (im Sinne echter, konstruktiver Anteilnahme) als vorhandene Möglichkeit, nicht aber an die Verbrüderung der Nationen und die Zukunft des Menschengeschlechtes („Edelmenschen“ gibt es nicht, gab es nicht und wird es nicht geben, das Wort ist ja eigentlich ein Widerspruch in sich, der Mensch lebt halt in der Polarität), allenfalls als Idee, als Ideal, letzten Endes unerreichbar, und die Sätze um Paradies und Streben scheinen eben dies auszudrücken (der Weg ist das Ziel und letzteres eben nicht wirklich erreichbar). – (Ganz irdisch bodenständig: Es ist schön wenn der SV Meppen immer so spielt und sein Bestes gibt als gelte es, in die Bundesliga zu kommen, auch wenn er das niemals erreichen wird, er möge auch eingedenk dessen immer strebend sich bemühen, so kann Fußball richtig schön sein, und beeindruckend gute Schwingungen können durchaus auch aus dem Emsland kommen.)

“Das ist es, was ich glaube. Es ist nicht ein unzulänglicher, trügerischer Körper, sondern der Geist und die Seele, der Inhalt und das Wesen meiner Religion.“ Und das mag nun getrost jeder nennen wie er will, jenseits von Theologie, Theorie und abstrakten Begriffen.


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