Karl May Bücher - Bibliographie

Text-Rezensionen

zum Text: Babel und Bibel, Arabische Fantasia in zwei Akten., Zweitfassung

Lesevergnügen
Biografische Bedeutung

Eintrag von Rüdiger (vom 4.7.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Ein altmodisches, seltsam anmutendes Stück, freilich. Aber trifft das nicht auch für andere zu gleicher (1906) oder noch späterer Zeit entstandene Stücke zu ?

Schöne Rollen hat es, Abu Kital, Der Scheik der Todeskarawane, die Phantasie …
Diese spricht auch den Satz : „Nicht Einzelwesen. DRAMA ist der Mensch“, den einst beim Arte-Themenabend Hans Wollschläger immer wieder herausstellte. Das hatte ich jahrelang im Ohr, ohne zu wissen, wo der Satz steht, bis ich ihn beim erneuten Lesen von „Babel und Bibel“ wiederfand.

Vieles wirkt sehr fremd, eher Heiterkeit erregend und ist in der Form auch kaum aufführbar, aber im zweiten Akt wird das Drama spannend wie ein Krimi, und es mangelt keineswegs an – auch geschickt kalkulierter – Theaterwirksamkeit.

Sicherlich lag Karl Mays wirklich große Begabung doch eher auf anderen Gebieten als auf dem der Dramatik, aber dass das Stück nie aufgeführt wurde und erst 99 Jahre nach seinem Erscheinen in einer Schüleraufführung in Hachenburg im Westerwald das Licht der Welt erblickte, hätte es auch nicht verdient gehabt.

Lesenswert auch der immer noch unter dem altbackenen Titel "Der Dichter über sein Werk" in Band 49 der "Gesammelten Werke" enthaltene Text Mays (vermutlich für einen Zeitungsredakteur), in dem er Erläuterungen zum Stück abgibt und Ansichten aller Art äußert, mal eher peinlich, mal anrührend, mal sehr bedenkenswert.

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