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zum Text: Die »Umm ed Dschamahl«

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Eintrag von Rüdiger (vom 10.7.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Hochinteressante, reizvolle Geschichte, die in Band 48 nahezu unbearbeitet vorliegt.

Es beginnt relativ banal. Daß auch die schönste Frau irgendwann Falten kriegt und, wie schon Franz Beckenbauer über sich selbst feststellte, „der biologische Verfall weder aufzuhalten noch zu übersehen ist“, müssen selbst Hadschi Halef Omar und Kara Ben Nemsi einsehen. Und so ziehen sie (natürlich nur Halefs wegen) aus, die Salbe der Schönheit zu suchen (und tatsächlich zu finden !)

Daß alles letzten Endes ein Spiel ist, vermittelt sich immer wieder bei Karl May, und es ist m.E. eines seiner Hauptthemen. In dieser Geschichte spricht er es auch dezidiert aus:

„daß mir unsere Gefangennahme ungefähr wie ein unterhaltendes Bühnenspiel vorkam, bei dem mir und Halef die leidenden Rollen zugeteilt worden waren - - - wenn der Vorhang niedergegangen ist, applaudiert das Publikum, und es löst sich alles in Wohlgefallen auf.“

Mit der Umm ed Dschamahl treffen die beiden auf eine hochinteressante Frau, die auch einiges bedenkenswertes über Christen und Scheinchristen äußert, nicht unaktuell:

„Wer sendet seine sogenannten 'Boten der Liebe' aus, um ihnen dann das Schwert, die Kanonen, hundert Krankheiten, den Eigennutz, den Betrug, die Wortbrüchigkeit, den Länderraub nachzuschicken? Der Christ!“

Kara Ben Nemsi muß schon eingestehen, dass sie nicht unrecht hat, „Es ist gar nicht leicht, auf solche Anklagen Auskunft zu erteilen; denn es liegt für den, welcher nur ein Namenschrift ist, so viel Wahrheit in ihnen, daß er, mag er sich winden, wie er will, sich dem häßlichen Gefühle, überwiesen worden zu sein, nicht zu entziehen vermag.“ (statt „überwiesen“ steht im bearbeiteten Text „überführt“, und das ist auch gut so).

Es ist überhaupt ein packender Dialog, in dem sich Karl der Deutsche auch als begabter Menschenkenner und Amateur-Psychologe erweist: „Ich sehe und spreche Dich heute zum erstenmal; ich kenne Dich also nicht; aber ich habe einen Blick in die Tiefen Deiner Seele gethan, in welcher eine große, eine schmerzliche Sehnsucht nach Liebe und Erlösung lebt.“

Auch im späteren Gespräch mit Halef erwähnt er seine speziellen Qualitäten:
»Ich wußte und weiß auch jetzt gar nichts, doch bin ich zuweilen ein ganz eigentümlicher Mensch, lieber Halef. Es ist, als ob mir Worte, die ich eigentlich gar nicht sagen will, in den Mund gelegt würden, als ob ein zweites Wesen in mir wohne, welches zukünftige Dinge voraussieht und mich anleitet, mich danach zu verhalten.“

Dann folgt die Befreiungsaktion im Stile einer diesmal besonders dick aufgetragenen Münchhausiade, und auch die herrliche (Selbst-)Ironie des Meisters fehlt nicht:

„Ich reichte ihm herablassend meine Hand, belobte seinen Eifer um das Wohl des persischen Staatswesens und brachte ihm dann in freundlicher Weise die Überzeugung bei, daß ihm im muhammedanischen Buche des Lebens der gute Rat gegeben sei, nun seines Weges wieder fürbaß zu ziehen. Er nahm sich und seinen Transport eng zusammen, widmete mir noch einige Verbeugungen und ritt dann seinem ferneren Kismet getrost entgegen.“

Eine hübsche Geschichte, und für eine Marienkalender-Geschichte ungewöhnlich unterhaltsam.


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