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Reihe-Rezensionen

Reihe: SAMMLER-EDITION

Verlag: Tandem Verlag

Eintrag von Rüdiger (vom 6.4.2011) (weitere Einträge von Rüdiger)

Nachdem es die Bände jetzt auch in Süddeutschland zu kaufen gibt (bei Norma), habe ich mir mal zwei davon zugelegt und bin von der Qualität der äußeren Aufmachung angenehm überrascht. Richtig schöne, bibliophile Bände.

*

Einige Informationen zu den Bearbeitungen in diesen Bänden:

Nscho Tschi führt im Gespräch mit Old Shatterhand bei Karl May Folgendes aus:

»Weißt du, was eure Squaws mit den Tieren tun, die sie kochen, braten und dann essen?«
»Nun?«
»Sie ziehen ihnen die Haut bei lebendigem Leibe ab; sie ziehen ihnen auch, während sie noch leben, den Darm heraus und werfen sie in das kochende Wasser. Und weißt du, was die Medizinmänner der Weißen tun?«
»Was meinst du?«
»Sie werfen lebendige Hunde in das kochende Wasser, um zu erfahren, wie lange sie dann noch leben, und ziehen ihnen die verbrühte Haut vom Leibe. Sie schneiden ihnen die Augen, die Zungen heraus; sie öffnen ihnen die Leiber; sie quälen sie auf noch viele andere Arten, um dann Bücher darüber zu machen.«
»Das ist Vivisektion und geschieht zum Besten der Wissenschaft.«
»Wissenschaft! Klekih-petra ist auch mein Lehrer gewesen; darum weiß ich, was du mit diesem Worte meinst. Was muß euer großer, guter Geist zu einer Wissenschaft sagen, welche nichts lehren kann, ohne daß sie seine Geschöpfe zu Tode martert! Und solche Martern nehmen eure Medizinmänner in ihren Wohnungen vor, wo die Squaws doch mit wohnen und es sehen müssen! Oder hören sie nicht das Schmerzgeheul der armen Tiere? Haben eure Squaws nicht Vögel in Käfigen in ihren Zimmern? Wissen sie nicht, welche Qual dies für den Vogel ist? «

In der bei Aldi / Norma erhältlichen Fassung (= Text der Bamberger Ausgabe) steht das alles nicht.

Zur vermeintlichen (auf Freilichtbühne und Leinwand in diese Richtung verdrehten) Witzfigur Lord Castlepool lesen wir bei Karl May:

"Die Haltung und das Gesicht des Engländers hatte sich plötzlich außerordentlich verändert. Das waren nicht die dummen Züge von vorher, und aus den Augen blitzte eine Intelligenz, eine Energie, welche den beiden andern die Worte benahm.
"Meint ihr wirklich, daß ich verrückt bin?" fuhr er fort. "Und haltet ihr mich wirklich für einen Menschen, vor welchem ihr euch gebärden könnt, als ob die Prairie nur euer Eigentum sei? Da irrt ihr euch. Bisher habt ihr mich gefragt, und ich antwortete euch. Nun aber will auch ich wissen, wen ich vor mir habe. Wie heißt ihr, und was seid ihr?"
Diese Fragen waren an den Kleinen gerichtet; er sah in die scharf forschenden Augen des Fremden, die einen ganz eigenartigen Eindruck auf ihn machten [...]
Der Engländer betrachtete sie mit einem durchdringenden Blicke, als ob er ihnen bis tief in das Herz zu sehen wünsche; dann nahmen seine Züge einen freundlichen Ausdruck an"

In der bei Aldi / Norma erhältlichen Fassung lesen wir das nicht.

Zu "Das Vermächtnis des Inka" führt das Buch "Der geschliffene Diamant" auf S. 406 aus:

"... haben die Bearbeiter versucht, Textstellen, die mit dem Ethos der Mayschen Reise- und Jugenderzählungen nicht in Einklang zu bringen waren, aufzufinden und wo möglich in eine humanere Form zu bringen."

So wird beispielsweise Leutnant Verano nicht mehr vom Vater Jaguar getötet, sondern

"findet der Ungehorsame statt dessen unmittelbar seinen Lohn durch eine Kugel der fliehenden Abipones. Angesichts dieser auf dem Fuße gefolgten Strafe zeigt sich 'Vater Jaguar' erschüttert".

Bei Karl May heißt es am Ende der "Sklavenkarawane"

„Nur Hasab Murat dachte im stillen anders. Er hatte in Abu el Mot einen ihm gefährlichen Konkurrenten vernichten helfen und nahm sich vor, zwar bei dem einträglichen Geschäft zu bleiben, es aber schlauer zu betreiben als bisher und dabei mehr Menschlichkeit walten zu lassen. Die erlebten Scenen waren nicht ohne Eindruck selbst auf ihn geblieben.“

und in der Aldi / Norma - Ausgabe

„Auch Hasab Murat war vom Sklavenhandel bekehrt; die erlebten Szenen waren nicht ohne Eindruck auf ihn geblieben.-"




Eintrag von Stephan Grahl (vom 23.3.2010) (weitere Einträge von Stephan Grahl)

Mit großer Spannung entnahm ich der ALDI-Werbung den angekündigten Verkauf von Karl-May-Büchern. Groß war jedoch meine Enttäuschung, als im am 22. März feststellen mußte, an statt neuer Veröffentlichungen genau die selben acht Bände vorzufinden, die bereits vor Jahresfrist verkauft wurden!

Eintrag von Dhomasch (vom 27.3.2009) (weitere Einträge von Dhomasch)

Ich hab jetzt doch mal ein Buch ausgepackt...

Hier meine persönliche Meinung:

Beim Halten des Buches ist der Schutzumschlag etwas irritierend. Entweder hat man das Gefühl, der rutscht direkt nach hinten weg und man deformiert ihn (alleine durchs Halten) derart, dass er danach nicht mehr schön aussieht (wobei "schön" relativ ist).

Wenn ich den Schutzumschlag entferne und auf den Hinterdeckel starre, denke ich unwillkürlich an einen klassischen Grünen.

Der Buchrücken ist mir etwas zu stark mit goldenen Ornamentern zugekleistert. Weniger wäre mehr gewesen. Ansonsten passt der Rücken schon.

Der vordere Buchdeckel ist auch ok (wenn auch "Karl May" von dem Bild ganz schön erschlagen wird). Die Titelbilder wurden ja den "Grünen" entnommen. Also manche davon mag ich und manche nicht (in diesem Fall mag ich 6 von 8 nicht).

Das Innere der Bücher ist auch ok. (Da die Teile ein Lesebändchen haben, ist mir der Rest des Inneren sowieso egal. Dazu liebe ich Lesebändchen zu sehr. ;-) )

Insgesamt sind diese Bücher - trotz der eben aufgeführten Kritikpunkte - eine interessante Neuinterpretation von Grünen. Hoffentlich gibt es davon bald mehr (sehr viel mehr). Ich muss einen Grund für ein neues Bücherregal haben.

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