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Band-Rezensionen

Band: Winnetous Tod

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: Reprint-Reihe [KMV]

Eintrag von Kurt (vom 17.4.2005) (weitere Einträge von Kurt)

Schenkt man dem Autor des "Spiegel Nr. 37/1962 / Titelgeschichte >Karl der Deutsche<" glauben, so ließ Karl May 1882 seinen Winnetou sterben, da er keine literarischen Absichten mehr mit dieser Figur verfolgte. Eine falsche Entscheidung, die er schon wenige Jahre später widerrief und seinen Winnetou wieder auferstehen ließ mit ungeahnten Folgen, die bis heute nachhallen.

Der vorliegende Reprint des Karl-May-Verlages enthält die Ursprungsfassung des Textes, die Karl May unter dem Titel "Im wilden Westen Nordamerikas" für den Verlag Heinrich Theissing verfasste und dort in den "Feierstunden im häuslichen Kreise" zwischen Dezember 1882 und Juni 1883 erschien. Ferner enthält der Reprint-Band noch die kürzere Erzählung "Ein Ölbrand" die der Autor fast zur gleichen Zeit für den Verlag Spemann und dessen Jahrbuch "Das neue Universum" schrieb.

Ein sehr gelungener und empfehlenswerter Reprintband.

Eintrag von Rüdiger (vom 18.6.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

Dieser Band ist ebenso preis- wie empfehlenswert, im Vorwort enthält er interessante Informationen zur Werkgeschichte; im Reprint-Teil sind Stellen, die Karl May für die spätere Buchausgabe nicht übernahm, markiert, so daß man sich diesbezüglich schnell einen Überblick verschaffen kann.

Das Vorwort enthält neben Wissenswertem auch die eine oder andere Kuriosität. So nennt Herausgeber Roland Schmid "To-kei-chun" als Werk Mays und äußert in der dazugehörigen Fußnote, der Titel "Im Reiche des silbernen Löwen, Erste Abteilung, Einleitung" im Erstdruck sei "irreführend" gewesen, je nun, so irreführend nun auch wieder nicht, da es sich ja nun mal definitiv um den Beginn des vierbändigen Romans "Im Reiche des silbernen Löwen" handelt.

Im Zusammenhang mit Winnetou müsse man "Deutsche Herzen - deutsche Helden" erwähnen, "der Vollständigkeit halber", da der darin vorkommende Apatschenhäuptling im Rahmen von Band 62 in "Winnetou" umbenannt wurde, auch darüber kann man verschiedener Ansicht sein.

Interessant ist die anschließende Erwähnung, daß Karl May selber solche Umbesetzungen hemmungslos vornahm, so wurde der Ich-Erzähler aus "Unter der Windhose" in Old Surehand II zu einem Indianeragenten und ebendort Winnetou zu Intschu-tschuna.

Die Fassungen "Im <<wilden Westen>> Nordamerikas" von 1883 und "Ave Maria" von 1890 unterscheiden sich (stilistisch), für die Buchausgabe benutzte May offenbar die letztere. In dem Zusammenhang mutmaßt Schmid über einen verschollenen früheren Abdruck vor 1883, wobei seiner Argumentation nicht immer so ohne weiteres zu folgen ist (May hätte ggf. eine Fassung mit redaktionellen Änderungen seiner eigenen vorgezogen !?)

Bei der Textstelle auf S. 5 oben rechts kriegt ein sprachsensibler Mensch, dem es auf jedes einzelne Wort und jedes Satzzeichen ankommt, sozusagen die Krise: "Entweder hat ein Redakteur des Theissing-Verlags das Wort als echte Verbesserung eingefügt, oder der Setzer der Fuldaer Zeitung hat es vergessen", in beiden der genannten möglichen Fällen gehören Redakteur bzw. Setzer sozusagen posthum erschlagen.

Ohne Sonderwürdigung Herrn Dr. Euchar Albrecht Schmids kommen einige Publikationen aus Bamberg offenbar nicht aus, hier wird er gar im letzten Absatz übergangslos plötzlich mit Du angeredet, der einigermaßen verblüffte Leser muß erst noch einmal hingucken, um zu realisieren, daß nun nicht mehr er, der Leser, sondern Roland Schmids Vater gemeint ist.

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Auflage: 1