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Band-Rezensionen

Band: ALLAH IL ALLAH

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Rüdiger (vom 5.4.2005)

Als ich als Kind oder Jugendlicher diesen Band las, hatte ich zwar noch keine rechte Ahnung von Bearbeitungen und Zusammenhängen, aber daß es vorne im Band hieß (bis heute übrigens!), hier handele es sich um einen in sich geschlossenen Teil des Kolportageromans „Deutsche Herzen - Deutsche Helden“, kam mir seltsam vor, ich hatte schon irgendwo, vermutlich in Band 34, gelesen, daß es mit den Münchmeyer-Romanen etwas besonderes auf sich habe, und irgendwie war mir intuitiv klar, daß diese nichts mit Kara Ben Nemsi -Geschichten zu tun haben konnten.

Das Rätsel klärte sich erst viel später. Ja, es ist ein in sich geschlossener Teil des Kolportageromans, aber eben ganz speziell bearbeitet, aus Oskar Steinbach wurde Kara Ben Nemsi, aus der dritten Person (im Erzählen) die erste, und Hadschi Halef wurde einfach dazugebastelt („was nicht leicht war“, wie E.A. Schmid andernorts schrieb). Man strich, man vereinfachte, man fügte zusammen, und fertig war ein hübscher Karl May -Band, der sich wirklich leicht und flüssig und oft durchaus unterhaltsam liest.

Das Buch gefällt mir, nach wie vor. Und wären alle Bearbeitungen so pfiffig (was leider nicht der Fall ist), würde ich sie mit anderen Augen sehen. Das Buch ist, kann man etwas überspitzt sagen, eine Mischung aus Frechheit und Geniestreich, und ich wage mal die Behauptung, Karl May hätte es ähnlich empfunden und sich über die gefundene Lösung verblüfft und durchaus nicht ablehnend gezeigt.

Aber: bitte deutlich als Bearbeitung kennzeichnen ! Was sollen denn diese eigenartigen Mogelpackungen („Reiseerzählung von Karl May“), auf den Internetseiten des Verlags steht doch auch, daß es eine Bearbeitung ist, warum dann nicht auch im Buch selbst. Und der erläuternde Text von Dr. E.A.Schmid, den man nur in der Reprint-Ausgabe des Originals findet, gehört m.E. auch in diesen Band. Er ist ja recht schmal geraten, bei einer Neuausgabe wäre noch Platz dafür.


Eintrag von Kurt (vom 3.4.2005)

Sicherlich gehört Karl Mays 1885/86 verfasster Kolportageroman "Deutsche Herzen, Deutsche Helden" nicht zu den besten Arbeiten des Autors. Dennoch - so meint der Schreiber dieser Rezension - rechtfertigt dies nicht die umfassende Bearbeitung, die der Karl-May-Verlag und allen voran der stets rührige Franz Kandolf dem Werk Mays angedeihen lässt. Da wird gerade bei diesem Buch gestrafft, gekürzt und dem Leser die Illusion vermittelt, hier handele es sich um Erlebnisse Kara Ben Nemsis und seines Dieners Halefs, die in dem 1. Band der grünen Bände unter dem Titel "Durch die Wüste" nicht den notwendigen Platz fanden, um geschildert zu werden.

Auch das Personal aus dem genannten Kolportageroman erhielten neue Namen und neue Identitäten. Auch wenn ich persönlich durchaus den Reiz verspüre, durchaus auch mal meine Identität zu wechseln, so geht die Bearbeitung des Karl-May-Verlages hier zu weit.

Ein Buch, das durchaus spannend zu lesen ist, aber eben der Autor Karl May sich kaum wiederfinden lässt.

 
Auflage: 529
Auflage: 320
Auflage: 300
Auflage: 290
Auflagen: 526, 523, 520, 508, 503, 493, 485, 480, 468, 360, 350, 340, 255, 245
Auflage: 210
Auflagen: 175, 165