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Band-Rezensionen

Band: Im Reiche des silbernen Löwen 3

Verlag: Weltbild Verlag Augsburg
Reihe: KARL MAY KLASSIKER IN ILLUSTRIERTEN AUSGABEN [weltbild]

Eintrag von Rüdiger (vom 25.10.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Im Vorwort dieses dritten Bandes weist Siegfried Augustin darauf hin, daß dem Bruch in diesem vierbändigen Werk auch zwei zeitnahe größere Brüche in Karl Mays Leben entsprechen: die Trennung vom langjährig als eine Art literarischer Heimat empfundenen „Deutschen Hausschatz“ sowie die Trennung von der langjährigen, dessen ungeachtet unadäquaten Ehefrau Emma. Diese Ehe wird im weiteren Verlauf des Vorworts auch hier wieder einmal versucht, schönzureden, aber ich kann mir nicht helfen: ich glaub’, das war nichts, von aufregenden Honeymoon-Zeiten einmal abgesehen.

Weitere, mindestens ebenso entscheidende Brüche bleiben hier eigenartiger Weise unberücksichtigt: zum einen die Orientreise, nach der nicht mehr vieles so war wie vorher, zum anderen die gleichzeitige Pressekampagne, ohne die der Schlußteil des „Silberlöwen“ gar nicht denkbar wäre.

Immerhin vertritt Augustin die Ansicht, May sei „seit jeher kein Kostverächter“ gewesen und habe sich von der jungen Klara regelrecht verführen lassen, sei „Wachs in den Händen der Frauen“ gewesen. Das sehe ich allerdings auch so. Einige Stellen in der Pollmer-Studie werden da m.E. oft falsch interpretiert, er sagt da, in Bezug auf Sexualität sei er ein Befürworter der schlichten und einfachen Kost. Noch einmal: wenn einer statt kulinarischer Verrenkungen einfache Hausmannskost bevorzugt, heißt das ja nicht, dass er ein schlechter Esser sei. Und dass es mit Klara nur noch um das Seelische gegangen sei, das glaube, wer will.

Sehr kurios ist, dass in diesem Vorwort steht, eine abgeänderte Textvariante (May strich bzw. änderte nach der Ehescheidung einige „Emmeh“ betreffende Passagen) werde im Anhang wiedergegeben. Diesen Anhang sucht man indes vergeblich, auch im abschließenden vierten Band ist weit und breit kein solcher zu sehen.


Eintrag von Kurt (vom 19.4.2005) (weitere Einträge von Kurt)

Nach dem Kapitel "In Basra", noch ganz dem Stil der alten Reiseerzählungen verhaftet, ist die Peinlichkeit des Kapitels darin zu finden, dass Karl May den Text so umgestaltet, dass die Figur des Sir David Lindsay regelrecht aus dem Geschehen katapultiert wird.
Für den weiteren Handlungsverlauf und den neuen Intentionen des Autors ist der engliche Lord eher lästig, denn mit dem Kapitel "Am Tode" wird der neue Karl May präsentiert und das Alterswerk nimmt seinen Anfang, die Symbolik gewinnt breiten Raum. Karl May ist auf dem Weg zur Hochliteratur.

Damals wie heute, vermisst der Leser den "alten" Karl May früherer Reiseerzählungen, aber dem eingeweihten Karl-May-Leser bietet sich eine Fülle neuer Leseeindrücke, zwar nicht so sehr in dieser Weltbild-Ausgabe aber im Originaltext der Fehsenfeld-Ausgabe auf jedem Fall.

Glücklich auch jeder, der einen "blauen Band" der Illustrierten Fehsenfeld-Ausgabe sein eigen nennen kann, denn gerade hier erreicht der Maler Karl Mays Claus Bergen einen ersten Höhepunkt seiner künstlerischen Gestaltungskraft.

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Auflage: 1