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Band-Rezensionen

Band: WALDRÖSCHEN

Verlag: Bücherhaus Bargfeld
Reihe: KARL MAYS WERKE · HISTORISCH-KRITISCHE AUSGABE

Eintrag von Rüdiger (vom 8.3.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

„Sie blickte ihm geil und verlangend in die Augen“ (S. 3246), so etwas liest man denn doch eher selten bei Karl May.

Für Leser, die nach über dreitausend Seiten vielleicht nicht mehr so recht durchblicken (der Rezensent gesteht, daß es ihm so ging), gibt der Autor auf den Seiten Seiten 3250-3270 eine bündige Nacherzählung in Gesprächsform („Was bisher geschah“ …)

Der im Sarg liegende Geierschnabel (S.3329 / 3352), der den entsetzt davor stehenden ins Gesicht spuckt, das sind so Einfälle … Mit Entsetzen und mit Komik kannte Karl May sich aus. Und die Ansichten und Betrachtungen dieses interessanten Menschen Geierschnabel sind überhaupt immer wieder lesenswert (z.B. Dialog S. 3481 ff.).

„Der Anfang des Endes“ ist das vorletzte Kapitel überschrieben, „Das Ende“ das letzte, das dann immerhin noch gut 400 Seiten enthält.

Interessante Betrachtungen über „Geist“ und Politik ab S. 3401, vorher (S. 3394) wurde schon ein interessantes (fiktives ?) Buch erwähnt.

Ich finde ja, man kann deutlich merken, wann Karl May Lust zum Schreiben hatte, inspiriert war, und wann nicht; so etwa ab der knappen Hälfte des Buches läuft er wieder zu größerer Form auf (die konnte man in vorangegangenen Bänden schon mal über längere Strecken vermissen).

Psychologisch interessant die Vater/Sohn-Szene auf S. 3572. Auf S. 3578 ist erkennbar, wie er Dinge wie Militär, Rang usw. doch auch bewundert, bei aller immer wieder auch vorkommenden kritischen Betrachtung …

Das Buch wird noch richtig interessant; politische Betrachtungen des Juarez (S. 3608); die ganze Situation: das Spannungsfeld Juarez – Max – Curt, die Hintergründe … Und daß nicht alles edle Tun nur selbstlos motiviert ist, lesen wir auch: „Er sah sich bereits als Retter des Kaisers drüben in der Heimath und allerwärts gefeiert“ (S. 3613).

„Mit Rathen gebe ich mich nicht gern ab“ (S. 3646; Nein, der Satz bezieht sich nicht auf eine Freilichtbühne.)

Die Verzweiflung des Curt Helmers nach letztlich gescheiterter Mission ist packend geschrieben (überhaupt interessant: Karl May führt mit diesem Curt ein Modell eines wenn man so will vorbildlichen Lebens vor, aber auch, daß es gar nicht soviel nützt, das mit der Vorbildlichkeit …), die Schlussszene mit den Masken genial. Der ganze Roman, die Welt, das Leben: ein Maskenball.

Einer der gehaltvolleren unter den sechs Waldröschen-Bänden.

Im interessanten Anhang ist u.a. ausführlich zu lesen, wie es dazu kam, daß Karl May diesen und andere Kolportageromane schrieb, und was das bedeutete und für Folgen hatte.


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Auflage: 1 (einzige)