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Band-Rezensionen

Band: WALDRÖSCHEN

Verlag: Bücherhaus Bargfeld
Reihe: KARL MAYS WERKE · HISTORISCH-KRITISCHE AUSGABE

Eintrag von Rüdiger (vom 7.11.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Die ersten Bände des Orientzyklus bzw. deren Zeitschriftenfassung hat Karl May schon geschrieben, Winnetou in einer der ersten Geschichten über diesen bereits sterben lassen, und den Gipfel seiner (lebens- und schriftstellerisch qualitativ betrachtet) Hoch-Zeit hinter sich, als er im Auftrag des guten alten Münchmeyer, eines der wenigen, die zumindest zwischenzeitlich so etwas wie ein Freund ihm waren, moralische Wertungen her oder hin, das „Waldröschen“ schreibt, den ersten, ohne Wortspiel: besten, und interessantesten seiner fünf großen Kolportageromane.

Den einzelnen Kapiteln sind teilweise gar schauerlich kitschig wirkende Gedichte vorangestellt, und überraschenderweise begegnen wir hier (zu Beginn des fünften) gar dem u.a. aus Winnetou II bekannten „Kennst Du die Nacht“ in unwesentlich abgewandelter Form wieder (auf dieses Gedicht bezieht sich die Bemerkung von wegen Kitsch ausdrücklich nicht).

Apropos Kitsch, davon haben wir reichlich in diesem Buch. Manchmal ist es eher nur noch grenzwertig und mit sehr viel gutem Willen erträglich.

Zunächst erleben wir Doktor Karl Sternau auf Schloß Rodriganda einen vermeintlich Erblindeten dessen Sehkraft zurückschenken und werden Zeuge zarter Liebesszenen. Die können in diesem Roman auch schon mal eher weniger zart daherkommen, in den Fällen werden sie dann aber nur angedeutet, bzw., der Erzähler blendet sich aus, wenn es soweit ist.

Später erleben wir in dem verblüffenden Kapitel „Die Weihnacht des Gefangenen“ bitterste, scheinbar auswegloseste Not sowie Befreiung, auch im übertragenen Sinne.

Dann wechselt das Geschehen nach Deutschland, Rheinswalden bei Mainz (dass der eine Ort fiktiv ist und der andere nicht, ist dabei sekundär oder auch völlig bedeutungslos), wo wir anhand des kleinen Kurt Maysche Kinderliebe beobachten können.

In Saragossa erleben wir anschließend die Vorgeschichte des Ganzen: siehe da, Karl Sternau ist ein uneheliches Kind des Herzogs von Olsunna und einer Gouvernante, der richtige Sternau senior war nämlich eher klein und schmächtig, die Riesen-Statur hat Karl vom mit allerhand unseriösen Mitteln zu Werke gehenden Schwerenöter, guck’ einer an.

Und dann folgt noch, am Ende des Bandes, die „Königsschatz“-Episode, die Karl May später überarbeitete und in Old Surehand II einbaute.



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Auflage: 1 (einzige)