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Band-Rezensionen

Band: DER SCHATZ IM SILBERSEE

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Rüdiger (vom 4.5.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Auf diversen Freilichtbühnen, und auch auf der Kinoleinwand in Gestalt von Eddi Arent, der dieser Tage gerade späten runden Geburtstag feiert, kommt einem, wenn es um den „Schatz im Silbersee“ geht, immer so eine Art halbwegs liebenswürdiger Depp entgegen, eine völlig unrealistische und alberne Figur, die so wohl keine drei Tage im „Wilden Westen“ überlebt hätte. Das soll Lord Castlepool sein.

Bei Karl May in der Originalfassung hingegen sieht die Figur ganz anders aus:

*** Die Haltung und das Gesicht des Engländers hatte sich plötzlich außerordentlich verändert. Das waren nicht die dummen Züge von vorher, und aus den Augen blitzte eine Intelligenz, eine Energie, welche den beiden andern die Worte benahm.
"Meint ihr wirklich, daß ich verrückt bin?" fuhr er fort. "Und haltet ihr mich wirklich für einen Menschen, vor welchem ihr euch gebärden könnt, als ob die Prairie nur euer Eigentum sei? Da irrt ihr euch. Bisher habt ihr mich gefragt, und ich antwortete euch. Nun aber will auch ich wissen, wen ich vor mir habe. Wie heißt ihr, und was seid ihr?"
Diese Fragen waren an den Kleinen gerichtet; er sah in die scharf forschenden Augen des Fremden, die einen ganz eigenartigen Eindruck auf ihn machten [...]
Der Engländer betrachtete sie mit einem durchdringenden Blicke, als ob er ihnen bis tief in das Herz zu sehen wünsche; dann nahmen seine Züge einen freundlichen Ausdruck an; er nahm ein Papier aus der Banknotentasche, faltete es auseinander, reichte es den beiden hin und antwortete: "Ich habe nicht gescherzt. Da ich euch für brave und ehrliche Leute halte, so sollt ihr diesen Paß ansehen."
Die beiden sahen und lasen, blickten einander an, dann riß der Lange die Augen und den Mund möglichst weit auf, und der Kleine sagte, diesmal in einem sehr höflichen Tone: "Wirklich ein Lord, Lord Castlepool. Aber, Mylord, was wollt Ihr in der Prairie? Das Leben steht Euch - -"
"Pshaw!" unterbrach ihn der Lord. "Was ich will? Die Prairie und das Felsengebirge kennen lernen und dann nach Frisco gehen. War schon überall in der Welt, nur in den Vereinigten Staaten noch nicht. Doch, jetzt sind wir einander vorgestellt und brauchen nicht mehr fremd zu thun. [...]
Seinem Tone nach war er jetzt derjenige, welcher ihnen, anstatt sie ihm, Vorschriften zu machen hatte. ***

Entsprechende Stellen sind allerdings in der Bamberger Ausgabe nach wie vor gestrichen, was den Effekt hat, daß diese differenzierte, durchaus ernstzunehmende Figur auch dort ein wenig in Richtung Witzfigur zurechtgestutzt wird. Schade !


Eintrag von jimmydean (vom 18.3.2005) (weitere Einträge von jimmydean)

Für mich der beste Band von May, knapp vor Winnetou I - III und den sechs Orient-Bänden...
Die bearbeitete Version finde ich ganz gelungen;habe vor kurzem auch mal das Original gelesen, die Kürzungen betreffen aber vor allem den Schlußteil, und der ist meines Erachtens eh nicht besonders gelungen...
Besonders gelungen geschildert finde ich den anfang am arkansas (eine Bearbeitung der frühen "Innuwoh"-Erzählung), den Überfall des Cornels auf die Holzfäller (inkl der Stories am Lagerfeuer), das "Drama auf der Prärie" und die Gefangennahme Old Shatterhands inkl. der pfiffigen Zweikämpfe...
Der Schluß ist wie gesagt eher weniger gelungen, so wird der Tod des Cornel (für mich neben Santer und den Figuren aus dem Orientzyklus der beste Schurke von May) eher beiläufig geschildert und die schlußendliche Bestrafung der Indianer ist auch sehr überhastet erzählt...
Nichtsdestotrotz wahrscheinlich das absolute Highlight im May'schen Oeuvre...


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Auflage: 3303 (aktuell)
Auflagen: 3300, 3291
Auflagen: 3303 (aktuell), 3300, 3291, 3288, 3217, 3212, 3209, 3204, 3199, 3191
Auflage: 3180
Auflage: 1755
Auflagen: 3150, 3135, 3073, 3063, 3053, 3048, 3036, 3031, 3026, 2887, 2874, 2806, 2675, 2602, 2517, 2346, 2126, 1755