Titelbild
i Login
anonym
Druckansicht Hilfe
Icon
Login
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Forum
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein
< zurück zum Band

Band-Rezensionen

Band: ERKÄMPFTES GLÜCK

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: SONDERBAND ZU DEN GESAMMELTEN WERKEN KARL MAY's

Eintrag von Rüdiger (vom 13.9.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

Eigentlich war im Zweifel gewesen, ob ich mir dieses Buch überhaupt kaufen sollte, besitze ich doch Karl May nahezu komplett im Originaltext und kann alle enthaltenen Passagen per Suchfunktion im Internet oder auf der Werk-CD auch schnell auffinden.

Aber als ich die Inhaltsangabe in dieser Datenbank sah, war mein Entschluß klar, das Buch wird gekauft.

Die Textauswahl ist zwar nicht mit "zarter" (das ist sprachlich im Untertitel einigermaßen verunglückt, aber vielleicht mit beabsichtigter Ironie, nun denn), aber mit kundiger Hand und sachverständig gutem Griff getan worden, feinfühlig und liebevoll, wenn man so will, und für letztgenannte Prädikate sprechen auch die gewählten Überschriften. Das macht alles einen recht erfreulichen Eindruck.

Es handelt sich beachtlicherweise jeweils um die Originalfassungen der Texte, mit der Einschränkung, man habe "nur dort, wo es die Herauslösung der Liebesgeschichte erforderte, behutsam in dieselben eingegriffen" (Vorwort S. 10). So finden wir auch Nscho-tschis flammende Anklagerede gegen Tierquälereien und verlogene Moral der Weißen (S. 63 f.), die im grünen Band bis heute nur unvollständig (mehrere Absätze sind dort gestrichen) zu finden ist.

Euchar Albrecht Schmid, so lesen wir im Vorwort, habe 1928 konstatiert, May habe "schon längst die Entbehrlichkeit des weiblichen Elements für seine Werke erprobt", scheint ja wirklich ein Herzchen gewesen zu sein (der E.A. ist gemeint, Karl May war freilich auch eins, aber denn doch von anderer Art).

Bei den Kontaktanzeigen auf S. 14 weiß der interessierte Leser nicht, wo er ggf. seine Bewerbung hinschicken soll ...

Die Idee, zwei größere Texteinheiten aus den Kolportageromanen mit Unterbrechungen (durch andere Texte) zu bringen und ironisch-"werbewirksam" zu kommentieren, ist nett, gerät im Lauf des Bandes in der Ausführung dann allerdings manchmal vielleicht doch ein wenig albern ... (die Sache mit dem Kaffeebrett oder auch der Praxisgebühr).

Illustrationen (von damals) gibt es auch, die auf S. 21 sieht aus, als habe die eine Dame ein Handy in der Hand, und die andere gucke darob entsprechend indigniert.

Der Dr. Müller auf S. 53 sieht aus, als habe er sich soeben in die Hosen gemacht.

"die Hände halb verlangend, halb abwehrend nach der Herrlichen ausstreckend" - man sehe sich einmal an, wie so etwas aussah damals ... (S. 291) Wenigstens hätte er den Hut noch ein wenig tiefer halten können, dann hätte man die Sache von wegen "halb verlangend" mit ein wenig Phantasie immerhin gerade noch erahnen können ...

Der Satz "Sie war eine Schönheit, an welcher sich der Pinsel des Malers und die Feder des Dichters vergebens versucht hätten" ist ja an sich schon besondere Erwähnung wert, aber warum die vermeintliche Schönheit auf S. 381 dann nach so gar nichts bzw. allenfalls Nullachtfünfzehn oder auch Mienchen Muff aussieht, erschließt sich mir nicht ... Wäre ich Maler, ich weiß gar nicht, ob ich da den Pinsel in Bewegung würde setzen wollen.

;-)





Rezension schreiben bzw. bearbeiten
 
Auflage: 1 (einzige)