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Band-Rezensionen

Band: KARL-MAY-CHRONIK

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: SONDERBAND ZU DEN GESAMMELTEN WERKEN KARL MAY's

Eintrag von Rüdiger (vom 27.1.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Breiten Raum in diesem Band nimmt der Scheidungskrieg ein. Vorher erfahren wir ausgiebig von zahlreichen Theaterbesuchen in Dresden. Die Fischer-Ausgabe der Münchmeyer-Romane, bearbeitet durch Staberow und verlegt von Adalbert Fischer, sind ein weiteres Thema, sowie das Erscheinen der Herren Sascha Schneider und Rudolf Lebius in tragenden Rollen auf der Bildfläche von Karl Mays Leben.

Und zwischendrin kleine Juwelen: in Sachen Kommentar zu Nietzsches Sprachstil (S. 129 oben) muß man Karl May ja durchaus und unumwunden Recht geben. Oder der lange Brief S. 154-166, da soll doch keiner mehr sagen, der Mann sei nicht auch ein äußerst heller, differenzierender Kopf gewesen.

Auf der Mendel muß sich ja ein regelrechter Krimi abgespielt haben, und schmutzige Wäsche gewaschen wurde auch in der Folgezeit noch reichlich. Emma wurde für mein Empfinden regelrecht fertiggemacht. Sie erscheinen mir alle drei nicht glaubwürdig, Emma, Klara, Karl.

Nach der Schmutzwäsche-Schlacht um die Ehescheidung folgt die um die Pressekampagne. Was müssen wir alles an Peinlichkeiten lesen, an pathetischer Selbstbemitleidung und theatralischem, oft verlogenen Gehabe, seitens Karl May und seiner zweiten Frau, manchmal ist es regelrecht deprimierend. Und zwischendrin trotz allem wieder echte Perlen, aufblitzende tiefe Wahrheiten, oder eine Stelle wie diese aus einem Brief von Klara: „Die Herren meinten, man könne die Welt durchsuchen, einen Karl May mit einer solchen Fülle von Himmelsliebe fände man sicherlich nicht mehr“, für mich nun wieder durch und durch glaubwürdig und nachvollziehbar; er war schon ein seltsamer Mann mit allen Facetten.

Auch Klaras Einschätzung der Voll-Akademiker (S. 342 f.) verdient beachtet zu werden. Für gewisse Dinge scheint sie schon einen guten Blick gehabt zu haben. Während Marie Hannes, bei allem Wohlwollen, dem geneigten Leser in ihrer heiligen Einfalt auf die Dauer kräftig auf den Wecker gehen kann.


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Auflage: 1 (einzige)