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Band-Rezensionen

Band: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1975

Verlag: Hansa-Verlag Hamburg
Reihe: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft

Eintrag von Rüdiger (vom 16.2.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Dieses Buch war das erste Jahrbuch der KMG, das mir in die Hände fiel, auf einem Bücherflohmarkt in Köln am Rhein.

Es enthält u.a. die sehr beachtenswerte Geschichte „Eine Seehundsjagd“ (vgl. Textrezension). Im Anschluß schreibt Ekkehard Bartsch über »Mensch und Tier« und „Gedanken Karl Mays zum Natur- und Landschaftsschutz“. Daß er darin die Szene um die Rettung des Robbenbabys am Ende von Karl Mays Geschichte als „rührend“ bezeichnet (und als sonst nichts), hat mich einigermaßen verblüfft, wenngleich es nicht das erste Mal ist, dass seine und meine Wahrnehmung diametral auseinandergehen. Ich empfinde die Szene nach allem, was vorher zu lesen war, nicht im mindesten als rührend, eher als zynisch, mephistophelesch kalt, im Kontext mit dem Vorigen als ein geradezu genüßlich bösartig gebrachtes wunderbares Beispiel für die Verlogenheit und Doppelmoral der lieben Menschen. Aber das war ja beim Tod in der Leichenhalle im „Verlornen Sohn“ oder beim vertuschten Mordversuch eines Vaters an seinem Sohn in einer der Erzgebirgischen Dorfgeschichten nicht anders. Herr Bartsch und ich nehmen bei solchen Stellen sozusagen die Rollen des Optimisten und des Pessimisten in Bezug auf einen Schweizer Käse ein, der eine sieht offenbar nur den Käse, der andere nur die Löcher.

Dann geht es im gleichen Artikel um die Jagd bei Karl May, derzeit ganz aktuell durch die Neuerscheinung des Jagdgeschichten-Buchs; „Gewiß, das sind extreme Beispiele; sie wurden mühsam aus einem 50 000-Seiten-Gesamtwerk herausgefischt und können um so mehr als kleine Entgleisungen abgetan werden“ heißt es da über die bei Karl May immer wieder auftauchende Jagdlust aus reinem Spaß an der Freud’, hm, wiederum eine sehr wohlwollende Betrachtungsweise, ganz so mühsam ist es nun wahrlich nicht, solche Stellen herauszusuchen. Aber ich glaube ihm durchaus, dass er es auch wirklich so wahrnimmt wie er es schreibt. Diesen Idealismus mir zu erhalten, ist mir freilich nicht gelungen. Wobei ich darüber durchaus froh bin. Etwas vormachen mag ich mir nicht. Ich guck' lieber ganz genau hin.


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Auflage: 2
Auflage: 1